Geboren 
			in Auschwitz
				
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					| Lazar Schönberg mit seiner Tochter Gertrude
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Lazar
 Schönberg 
			wurde im polnischen Auschwitz am 01. Oktober 1885 geboren. Sein Vater 
			hieß Gerson Schönberg, seine Mutter Marie Schönberg geborene 
			Amsterdam. Ob Lazar noch Geschwister hatte ist nicht bekannt.
			
Während des ersten Weltkrieges hiet er sich in Schweden auf. Er 
			hatte aber bereits 1932 verbindungen nach Berlin und Chemnitz. In 
			Tschechien hatte er eine Fabrik aufgebaut. Die geschäftlichen 
			Verbindungen reichten auch nach Amsterdam, wo er ofters pendelte. Nach der Invasion der Nazis in Tschechien, hielt sich die 
			Familie nur noch in Holland auf.  
Gertrude, Lazar 
			Schönbergs Tochter, besucht damals in Amsterdam die gleiche Schule 
			wie Anne Frank, deren Familie sich später in einem Hinterhaus 
			versteckt und deren Tagebuch weltberühmt wird.
			
			Deportation ins KZ Westerbrok
			
N
ach der Besetzung 
			von Holland durch die Deutschen wurde die Familie ins KZ Westerbrok 
			deportiert. Seine Frau Regina verstarb noch in Holland und sie 
			wurde auch dort beerdigt. Nach kurzen Aufenthalt wurde die Familie 
			Schönberg ins KZ Bergen-Belsen deportiert. Bereits in Holland hatte 
			Lazar Schönberg sich Papiere für die Ausreise nach Hoduras besorgt. 
			Diese Papiere sollten der Familie in die Freiheit helfen.
			
Deportation ins KZ 
			Bergen-Belsen
			
			 Im 
			KZ Bergen-Belsen waren die Zustände unvorstellbar. Es gab dort zwar 
			keine Gaskammern, es starben aber dennoch täglich unzählige 
			Menschen. Die SS übernahm im April 1943 von der Wehrmacht den 
			südlichen Teil des Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen und richtete 
			dort das „Aufenthaltslager Bergen-Belsen“ ein. Es sollte als Lager 
			für verschiedene Gruppen von Juden dienen, die von SS und 
			Auswärtigem Amt zum Austausch gegen im feindlichen Ausland 
			internierte Deutsche, Devisen oder Güter vorgesehen waren. Diese 
			Geiseln wurden vorerst von der Vernichtung ausgenommen.
Im 
			KZ Bergen-Belsen waren die Zustände unvorstellbar. Es gab dort zwar 
			keine Gaskammern, es starben aber dennoch täglich unzählige 
			Menschen. Die SS übernahm im April 1943 von der Wehrmacht den 
			südlichen Teil des Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen und richtete 
			dort das „Aufenthaltslager Bergen-Belsen“ ein. Es sollte als Lager 
			für verschiedene Gruppen von Juden dienen, die von SS und 
			Auswärtigem Amt zum Austausch gegen im feindlichen Ausland 
			internierte Deutsche, Devisen oder Güter vorgesehen waren. Diese 
			Geiseln wurden vorerst von der Vernichtung ausgenommen. 
Als 
			„Austauschhäftlinge“ kamen insbesondere Juden in Betracht, die über 
			offizielle Einwanderungspapiere der britischen Mandatsbehörde in 
			Palästina verfügten, eine Staatsangehörigkeit westlicher 
			Feindstaaten besaßen oder hohe Positionen in jüdischen 
			Organisationen innegehabt hatten. Die Lebensbedingungen der 
			Häftlinge waren zunächst deutlich besser als in anderen 
			Konzentrationslagern. Sie durften persönliches Gepäck mitnehmen und 
			Zivilkleidung tragen, im Geheimen konnte sich ein kulturelles und 
			religiöses Leben entfalten. Aus dem Austauschlager sind zahlreiche 
			Gedichte, Zeichnungen sowie bisher 27 Tagebücher überliefert. In der 
			Regel wurden keine Einzelpersonen in das Austauschlager gebracht, 
			sondern ganze Familien, auch wenn manchmal nur ein einziges 
			Familienmitglied die Bedingungen für einen späteren Austausch 
			erfüllte. Zwischen Juli 1943 und Dezember 1944 wurden mindestens 
			14 600 jüdische Häftlinge, davon 2750 Kinder und Jugendliche, in das 
			Austauschlager Bergen-Belsen transportiert. Hier hatte die SS für 
			die verschiedenen Häftlingsgruppen voneinander abgegrenzte Teillager 
			eingerichtet: das „Sternlager“ mit einem großen Anteil 
			niederländischer Juden, das „Ungarnlager“, das „Sonderlager“ für 
			polnische Juden sowie das „Neutralenlager“ für Häftlinge aus 
			neutralen Staaten. Insgesamt gelangten nur etwa 2560 jüdische 
			Häftlinge mit verschiedenen Transporten aus Bergen-Belsen in die 
			Freiheit.
Tod auf dem Weg in die Freiheit
1943 werden 
			die Familien Schönberg und 
			
Hasenberg in Amsterdam verhaftet und über 
			das KZ Westerbork ins KZ Bergen-Belsen deportiert, wo das Leben 
			qualvoll ist und der Tod ständig vor Augen steht. Während die 
			Großeltern der Familie Schönberg im KZ Theresienstadt deportiert 
			wurden, haben die beiden Familien großes Glück. Durch die 
			Vermittlung der Schutzmacht Schweiz soll Im Januar 1945 ein 
			deutsch-amerikanischer Zivilinternierten-Austausch über 
			Konstanz/Kreuzlingen und Marseille stattfinden. 301 jüdische 
			Häftlinge aus Bergen-Belsen, darunter auch die Familien Schönberg 
			und Hasenberg, sollen daran teilnehmen und werden in einen Zug des 
			roten Kreuzes nach Konstanz gesetzt, wo die Übergabe stattfinden 
			wird. Doch der Zug, der in die Freiheit fahren sollte, hält in 
			Biberach, wo die Leiche von Irenes Vater, John Hasenberg, der im Zug 
			starb, ausgeladen wird. 40 Personen müssen den Zug verlassen und 
			werden ins Interniertenlager Biberach (Lager Lindele) gebracht. 42 
			US-amerikanische Internierte aus diesem Lager dürfen statt ihnen am 
			Austausch teilnehmen. In Ravensburg oder Meckenbeuren hält der Zug 
			noch einmal, um weitere amerikanische Staatsbürger aufzunehmen. 
			Wieder müssen jüdische Bergen-Belsen-Häftlinge den Zug verlassen. 
			Sie werden in die Argonnen-Kaserne nach Weingarten gefahren und 
			anderntags im Biberacher Lager Lindele untergebracht, wo bereits 
			seit 1942 britische Internierte von den Kanalinseln festgehalten 
			werden. Dort ist heute die Bereitschafspolizei untergebracht.
			
Am 24. Februar 1945 verstarb Lazar Schönberg im Lager Lindele. Wie der bereits 
			auf dem Transport verstorbene John Hasenberg und weitere fünf 
			jüdische Männer aus Bergen-Belsen, die infolge der Haftbedingungen 
			so geschwächt waren, dass sie in den Wochen nach ihrem Eintreffen in 
			Biberach verstarben, wurde auch Lazar Schonberg zunächst auf dem 
			evangelischen Friedhof in Biberach beigesetzt und im Dezember 1945 
			nach Laupheim auf den jüdischen Friedhof umgebettet.
			
			
				
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					| Sterbeurkunde und Grab von Lazar Schönberg |  | 
			
			
				
				
					
						| Grabinnschrift: 
 Hier ist 
						begraben
 ein redlicher 
						und geehrter Mann,
 Herr Elasar 
						Schönberg
 aus Auschwitz, 
						Galitzien,
 welcher wandelte 
						in Untadeligkeit,
 all seine 
						Tage fürchtete er Gott.
 Der 
						Unglückliche, (er starb) unter schlimmen Leiden
 durch das 
						Reich des Bösen
 Deutschland, mögen ihre Namen ausgelöscht werden,
 am 11. Adar 
						5705
 Sei seine Seele 
						eingebunden in das Bündel des Lebens
 
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				 Das Grab von Lazar Schönberg findet 
				die Familie nach 66 Jahren
				Das Grab von Lazar Schönberg findet 
				die Familie nach 66 Jahren
				
				
				
Zum ersten Mal nach dem Tode von Lazar Schönberg nach 
				66 Jahren konnten Nachkommen sein Grab auf dem Laupheimer 
				Judenfriedhof besuchen. Bis Anfang 2011 wusste die Familie 
				Schönberg nicht, wo der Familienvater beerdigt ist. Nachkommen 
				der Familie leben heute bei New York. Durch eine Anfrage des 
				Urenkels, Ben Schwalb, der in Tübingen studierte, konnte die 
				Frage positiv beantwortet werden. So konnte er seiner Großmutter 
				in USA mitteilen, dass das Grab ihres Vaters gefunden ist.
				
				Weitere Zukunft in den 
				USA
				Lazar Schönbergs Grabnachbar auf dem 
				Laupheimer jüdischen Friedhof ist John Hasenberg. Die Tochter 
				von
				
				
				John Hasenberg, Dr. Irene Butter-Hasenberg, wohnt in 
				Michigan, USA. Sie hat das Grab ihres Vaters schon mehrfach 
				besucht und hält auch Vorträge in Schulen über sein Schicksal. 
				Die Nachforschungen, die Lazar Schönbergs Urenkel anstellte, 
				bewirkten, dass nach nunmehr 66 Jahren die Verbindungen zwischen 
				den beiden Familien wieder hergestellt werden konnten. Wie 
				verlautet rief die Begegnung am Telefon viele alte dramatische 
				Erinnerungen wach. Neben den beiden Familienvätern Lazar 
				Schönberg und John Hasenberg sind noch weitere vier Personen aus 
				dem Zug von Bergen-Belsen hier im Laupheimer jüdischen Friedhof 
				bestattet. Am Donnerstag den 10. März 2011 konnte nun die 
				Enkeltochter Joanne Landau mit Ihrem Sohn Ben Schwalb, als 
				Vertreter der Familie, das Grab ihres Großvaters bzw. 
				Urgroßvaters in Laupheim zum ersten Mal besuchen.  
				
				
				
				
					
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				Ben Schwalb am Grabstein seines Urgroßvaters Lazar Schönberg,
				
			
			
				daneben Dr. Irene Butter-Hasenberg am Grab Ihres Vaters. 
				 
				Auch die 
				 
				
				Familie 
				Hasenberg  war im KZ Bergen-Belsen
				und kam  
				mit dem selben Zug wie die Familie Hasenberg in die 
				Freiheit.