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Impressionen und Informationen zum

Laupheimer jüdischen Friedhof

 

Lage des jüdischen Friedhofs

Aktuelle Ansicht aus der "Vogelperspektive"

Lageplan aus dem Jahr 1826 Judenberg mit angrenzenden Friedhof

Lageplan von 1880 mit der ersten Erweiterung des Friedhofes.

Lageplan von 1917 mit der zweiten Erweiterung des Friedhofes.

Lageplan von 1968 mit der heutigen Größe des Friedhofes.

Lageplan von heute

Eingang und ehemaliges Leichenhaus am Judenberg

Neue Wasserstelle im Eingangsbereich

Edmund Adler  -   Eugen Adler  -    Friedrich Adler  -   Jakob Adler   -   Helene Adler  - Klara Adler geb. Friedberger  -   Martha Baldauf geb. Steiner   -   Josef Bernheim  -   Theodor Bernheim  -  Clara Bloch geb. Einstein  -   Betty Brumlick, geb. Obernauer  -  Clara Einstein   Hedwig Einstein  -   Helene Einstein  -   Irma Einstein  -   Julius Einstein   -   Leopold Einstein   Mina Einstein  -  Rosa Einstein geb. Regensteiner  -   Selma Einstein geb. Laupheimer   Eliese Friedberger geb. Löwenthal  -   Markus Friedberger  -   Minna Friedberger  -   Theres Friedberger geb. Landauer  -  Martha Götz  -   Frieda Goldfisch geb. Heumann  -   Lina Goldfisch geb. Heumann  -  Arthur Grab  -  Luise Grab geb. Laupheimer  -   Karl Guggenheimer  -   Leopold Guggenheimer  -    Bertha Heilbronner  -  Berthold Heilbronner  -  Ida Henle geb. Messing   -   Jenny Henle geb. Weil  -   Flora Heumann  -   Julius Heumann   -   Richard Heumann   Karoline Isay   -   Ludwig Haymann   -   Jeanette Oppenheimer geb. Heumann  -   Julius Kahn  -  Sara Kahn  -  Rosa Kaufman geb. Einstein  -  Emma Kirchhausen geb. Nördlinger  -  Jette Kirschbaum  -  Sally Kirschbaum   -   Therese Kirschbaum  -  Louise Kirschbaum geb. Löffler  -  Laura Kunz geb. Hirschfeld  -  Siegfried Kunz  -  Adolf Michael Laupheimer  -  Alexander Josef Laupheimer  -  Emma Laupheimer  -  Regina Laupheimer  -  Frieda Laupheimer  -  Sigmund Laupheimer  -  Julius Levi  -  Klothilde Levi geb. Rieser  -  Sarah Levi geb. Steiner  -  Anna Lövinger  -  Bertha Lövinger  -  Doris Löwenthal geb. Klein  -  Josef Löwenthal  -  Lazarus Löwenthal  -  Selma Löwenthal  -  Emma Maas geb. Steiner  -  Emma Macholl geb. Löwenthal  -  Hedwig Meinstein geb. Rieser  -  Heinrich Meinstein  -  Fanny Nathan geb. Einstein  -  Anna Neuburger geb. Einstein  -  Betha Neumetzger geb. Einstein  -  Kathi Nördlinger  -  Thekla Nördlinger geb. Leiter  -  Irma Ostertag geb. Kirschbaum  -  Recha Reutlinger geb. Friedberger - Lina Richter geb. Laupheimer  -  Frieda Rosenberger  -  Rosa Rosenberger  -  Ida Rothschild geb. Adler  -  Ida Rothschild geb. Weil  -  Berta Schiller geb. Fischer  -  Betty Schmal geb. Oberndorfer  -  Clarissa Steiner geb. Steiner  -  Simon Leopold Steiner  -  Jakob stern  -  Betty Wallach  -  Kalman Wallach  -  Mina Weil geb. Lämmle  -  Bertha Weil geb. Regensteiner  -  Ludwig Weil  -  Jette Weiler geb. Löwensteiner  -  Klara Weiler  -  Max Weiler  -  Emilie Wertheimer  -  Lina Wertheimer geb. Weil  -  Maier Wertheimer  -  Selma Wertheimer  -  Cilly Zucker geb. Weil

Gedenktafel welche an die 102 ermordeten Laupheimer Bürger erinnert. 

Die Liste derer, welche ihre Heimat verloren haben ist wesendlich länger!

 

Luftaufnahme aus den Jahr 1924. Die ehrwürdige Synagoge mit den zwei Türmen wurde in der Pogromnacht zum 09. November 1938 von den Nazis angezündet. Pioniere aus Ulm sprengten später die übriggebliebene Ruine.

 

 

 

Hauptweg in Richtung Kriegerdenkmal

Kriegerdenkmal mit Blick Richtung Eingang

Restaurierte Grabsteine

 

 

Übersichtsplan vom Friedhof

Kurze Beschreibung des Laupheimer jüdischen Friedhofs

Sie sind durch den Torbogen neben dem einstigen Leichen- und Friedhofwärterhaus eingetreten und befinden sich im sogenannten uralten Teil des Friedhofs, dessen Anlage kurz nach 1730 entstand. Er hatte eine Ausdehnung in Ost-West-Richtung von etwa zwölf Metern, in Nord-Süd-Richtung von etwa 24 Metern. Dieser Teil bildete für mehr als fünfzig Jahre den ersten Gottesacker. Viele der einst hier vorhandenen Grabsteine sind zerfallen, und der Rasen bedeckt die Flächen, auf denen sie einstmals standen. Teilweise zeigen die noch sichtbaren Fundamente die Grabstellen an. Hier aufgefundene Fragmente wurden in Platten eingegossen, die in den Nischen der Nordmauer Aufstellung fanden. Dort sind auch Steine aufgestellt, deren ursprünglicher Standort nicht mehr zu ermitteln war. Nachgewiesen sind auch Holzgrabmäler, von denen um die Jahrhundertwende noch einige angetroffen wurden.

Die niedrigen Grabsteine – keiner soll den anderen überragen – haben archaische Formen mit halbrundem, halbrund-ausschwingendem oder spitzem Abschluss. Sie sind ganz unbeeinflusst vom barocken Stil jener Zeit und spiegeln treu den Glaubensgrundsatz der Bescheidenheit wieder. Die Armut in den Familien mag dies noch gefördert haben. Inschriften in den ersten achtzig bis hundert Jahren waren ausschließlich hebräisch geschrieben. Allgemein ist bekannt, dass diese Schrift von rechts nach links gelesen wird. Gemeinsam sind den Inschriften die beiden Buchstaben PN für PO NITMAN bzw. PO NIKBAR, zu Deutsch HIER IST, oder PT für PO TAMUN, zu Deutsch HIER IST BEGRABEN. Die letzte Zeile der Inschrift trägt abgekürzt in Anfangsbuchstaben den Segensspruch SEINE SEELE SEI EINGEBUNDEN IN DEN BUND (DAS BÜNDEL) DES LEBENS. Die hebräische Schrift kennt keine Zahlen; diese werden in Buchstaben ausgedrückt. Die Lebensdaten sind nach dem jüdischen Kalender genannt; d.h. es sind 3761 Jahre zu unserer Zeitrechnung hinzuzuzählen.

Vom Eingang des Friedhofs führt ein breiter Weg, der Derech Kohanim – Priesterweg -, mittig zu dem im Osten liegenden Gefallendenkmal des Ersten Weltkrieges. Nördlich des Weges liegen die Männer, südlich die Frauen begraben. Diese Ordnung gilt jedoch erst für Beerdigungen ab etwa 1820. Selten sind im uralten Teil die Grabsteine mit vollständig entzifferbaren hebräischen Inschriften. Feuchtigkeit aus dem Erdreich, noch mehr jedoch die Schadstoffe aus der Luft, haben ihre Spuren hinterlassen. Name und Lebensdaten wurden zu Anfang immer im unteren Bereich des Grabsteins eingemeißelt und waren deshalb besonders gefährdet, auch in Bezug auf mechanische Beschädigungen, die beim Mähen und Rechen der Grasflächen entstehen konnten. Die Grabstätten liegen nach Osten; von dort wird einstmals der Messias erscheinen, und dort liegt Jerusalem mit den heiligen Stätten des Judentums.

Der Zeit mit einer ausschließlich hebräischen Inschrift folgte eine Periode, in der Inschriften sowohl in Hebräisch als in Deutsch verwendet wurden. Im deutschen Text war die Datierung nach dem christlichen Gregorianischen Kalender. Noch später herrschte die deutsche Inschrift vor, doch immer blieben der obere Hinweis und der untere Segensspruch abgekürzt in Hebräisch.

Jüdische Verstorbene haben Grabesruhe bis zum jüngsten Tage mit dem Erscheinen des Messias. Deshalb sind Grabschändungen in höchstem Maße verwerflich. Die ewige Grabesruhe hat aber auch zur Folge, dass jüdische Friedhöfe immer wieder vergrößert werden müssen. In Laupheim geschah dies insgesamt drei Mal, zuletzt 1929.