So steht es am Eingangsportal des jüdischen Friedhofes, in abgekürzter Form. Das Bibelzitat soll uns daran erinnern, dass wir vergänglich sind und vorbereitet sein sollen. Darunter das Datum der Einweihung des Eingangsportals. 

Das Bibelzitat kann auch als Leitspruch für die Erhaltung des Friedhofes gesehen werden. Ernst Schäll hatte es sich bis zu seinem Tod zur Aufgabe gemacht, den Friedhof als Denkmal zu erhalten. Er konnte Nachfolger gewinnen und hatte viel dafür getan um die Pflege und Restaurierung des Friedhofes über seinen Tod hinaus zu sichern.

Um Helfern der nachfolgenden Generationen diese Aufgabe zu ermöglichen, wurde beschlossen, die Werkstatt zu erneuern. Die bestehende Werkstatt war eine Betonfertiggarage, dessen Zustand nach 50 Jahren irreparabel war.

Bereits im Jahr 2022 wurden erste Planungen und Skizzen zur Erneuerung der Werkstatt erstellt. Der Laupheimer Architekt Werner Lehmann hatte sich bereit erklärt, die Planung zu übernehmen. Im Sommer 2024 wurde mit dem Abriss der alten Fertiggarage aus den 1980er Jahren begonnen. Im darauffolgenden Sommer konnte die neue Werkstatt dann fertiggestellt werden.

Großzügige Spenden von Nachkommen der jüdischen Gemeinde, Unternehmer aus der Region, Vereine und Privatpersonen ermöglichten die gesamte Finanzierung des Projektes. Die Gesellschaft für Geschichte und Gedenken e.V. (GGG) verwaltete treuhänderisch das Spendenkonto.

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW), mit ihrem Vorsitzenden Michael Kashi, übernahm als Grundstücksbesitzer des jüdischen Friedhofes die formelle Bauherrschaft des Projektes. Eine Vollmacht und ein Kooperationsabkommen ermöglichten die Ausführung durch die GGG und Michael Schick.

Eine Baustelle in einem jüdischen Friedhof ist eine besondere Herausforderung. Die Würde der Verstorbenen und die Achtung der Totenruhe hat oberste Priorität. So wurden die Baumaßnahmen und die dazugehörige Logistik mit äußerster Sorgfalt ausgeführt.

Die Gestaltung der Werkstatt ist schlicht und funktionell gehalten. Die Farbgebung in Hellelfenbein und Lichtgrau fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Durch eine Vergrößerung der Werkstatt, konnte auch ein WC untergebracht. Das Dach der neuen Werkstatt ist mit heimischen Pflanzen begrünt.

Michael Schick